Berge, Wasser und Naturschutz: der Granestausee im Harz

Berge, Wasser und Naturschutz: der Granestausee im Harz

Wenn du dich nach einer anstrengenden Woche am liebsten gar nicht mehr vom Sofa aufraffen willst, dich aber ein schlechtes Gewissen plagt, dann habe ich die perfekte Tour für dich. Zwischen Goslar und Astfeld liegt der Granestausee, die größte Talsperre des Westharzes. Inmitten von Harzer Wäldern, steilen Berghängen und sanften Hügeln befindet sich dieses wirklich tolle Wanderparadies, das unbedingt auch von Mountainbikern, Familien oder Reitern erkundet werden sollte. Schwimmen und anderer Wassersport sind im Stausee allerdings nicht erlaubt, weil (nicht nur) wir Harzer von dort unser Trinkwasser beziehen. Dafür gibt es schon nach einem recht einfachen Fußmarsch einen Stempel der Harzer Wandernadel.

 

Ausgangspunkt unserer Tour ist der Wanderparkplatz Unter den Eichen in Goslar. Dort kommst du auch vorbei, wenn du in Richtung Steinberg Alm fährst. Die Steinberg Alm ist eine Erlebnisgastronomie hoch über den Dächern Goslars – Almfeeling in rustikaler Atmosphäre und einen Besuch wert. Vom Wanderparkplatz aus folgst du einem geschotterten Waldweg etwa 80 Höhenmeter bergab durch das Große Schüsseltal. Lass‘ dich von den vielen Wegweisern nicht verunsichern. Leider ist die Stempelstelle vom Ausgangspunkt nicht ausgeschildert.

Wenn du den Wegweiser „Zum Rundwanderweg G1“ und „Steinbergturm“ gefunden hast, halte dich direkt hinter dem Schild immer bergab auf einem befestigten Waldweg. Ein wenig anstrengend ist der Abstieg schon, aber auf jeden Fall machbar auch für Kinder oder Menschen, die nicht so gut unterwegs sind wie ein junges Wiesel. Der Weg ist zwar abschnittsweise etwas steil abfallend, aber nicht uneben. Die Bergsteigerausrüstung kannst du also zuhause lassen. Schon bald wirst du die Stille des Waldes wahrnehmen. Das finde ich immer besonders faszinierend im Harz. Kaum bist du aus der Tür raus und läufst einige Schritte, hörst du plötzlich gar keine menschlichen Geräusche mehr. Nur noch die Natur und du. Vogelgezwitscher, Blätterrascheln und das vertraute Geräusch der knirschenden Steine unter deinem Wanderschuh.

 

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Direkt hinter diesem Wegweiser findest du den Schotterweg, der dich bergab zur Stempelstelle führt.

 

 

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Ein kleiner Bach begleitet uns an diesem Februartag auf unserem Weg bergab zur Granetalsperre.

 

Kurz nach dem Aufbruch siehst du auf der rechten Seite eine kleine Steinhöhle versteckt im Wald. Wir waren Anfang Februar dort und konnten sie wegen der kahlen Bäume direkt entdecken. Im Sommer lohnt sich aber auch ein Blick mehr in diese Richtung. Diese sogenannte Bärenhöhle ist heute wohl ein beliebter Grillplatz oder Ort für Geocaches (psssst!), was wahrscheinlich die unmittelbare Nähe zum Parkplatz (etwa 200 Meter) begünstigt. Idealer Ort hin oder her – die Natur sollte man manchmal einfach so belassen, wie sie ist.

 

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Tief einatmen und den würzigen Duft des Nadelwaldes aufnehmen.

 

Auf unserem Weg bergab werden wir von einem schmalen Gebirgsbach begleitet. Das Wasser plätschert ruhig vor sich hin. Einige Blümchen am Wegesrand kündigen schon den nahenden Frühling an. Die Sonnenstrahlen suchen sich ihren Weg zwischen den meterhohen Fichtenstämmen entlang und erreichen uns mit verhaltener Wärme. Lange dauert es nicht mehr, bis wir wieder mit kurzen Hosen und T-Shirts wandern können.

Der Schotterweg führt uns schließlich auf eine asphaltierte Forststraße, der wir nach rechts in Richtung Granestaudamm weiter folgen. Von dort siehst du schon das klare Wasser des 219 Hektar großen Stausees. Hier beginnt der schönste Teil der Wanderung. Du folgst dem Weg immer entlang des Wassers bis zur Schutzhütte mit dem Stempel 110. Dieser Abschnitt ist jedoch längst kein Geheimtipp mehr: Viele Spaziergänger oder Läufer sind dort mit ihren Hunden unterwegs und auch Radfahrer wirst du vermutlich einige sehen. Vom schönen Ausblick aber ist genug für alle da.

 

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Ein lieber Wanderfreund hat uns diesen Zettel hinterlassen, damit man die Stempelstelle nicht übersieht. Wir sagen Danke!

 

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Der Stempelkasten ist in dieser Schutzhütte versteckt.

 

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Für mich ist es immer wieder klasse, diese kleinen grünen Kästen zu finden. Sie belohnen nicht nur für anstrengende Aufstiege und lange Strecken, sondern zeigen die Schönheit des Harzes. Oftmals sind rund um den Stempelkastenplatz Schautafeln verteilt, auf denen so einiges Wissenswerte zu finden ist.

 

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Bergig ist es hier auch. Die Schieferplatten sind teilweise recht lose und bröckeln leicht.

 

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Wenn dir 4 Kilometer nicht reichen, kannst du die Talsperre auch auf einem 14 Kilometer langen Rundweg erkunden.

 

Die Tour im Überblick:

Strecke: 4 km

Rundweg: nein

Dauer: 1 Stunde

Schwierigkeit: leicht

Höhenmeter: 80 rauf und 90 runter

Harzer Wandernadel: Stempelstelle Nr. 110 (Granestausee)

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5 Kommentare

  1. Wow, da gibt es ja noch mehr! Ich kenne die Rappbodetalsperre, die ist superschön, noch mehr das Umfeld. War aber bisher zu schlechtes Wetter, aber im Sommer werde ich da wandern.
    Herzlich, Giorigo

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Maddie ist neben ihrem Job als Marketingmitarbeiterin, Fotografin und Bloggerin sehr gerne in der Natur unterwegs. Seit dem Sommer 2016 begleitet sie dabei ihr treuer vierbeiniger Weggefährte Barney. Sie liebt Ausblicke, Camping und idyllische Örtchen mit Charme.

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