Eichstätt mit Hund – Auf dem Rundwanderweg Nr. 7 um die Bischofsstadt

Eichstätt mit Hund – Auf dem Rundwanderweg Nr. 7 um die Bischofsstadt

Die Tour „Rund um die Bischofsstadt Eichstätt“ ist einer der schönsten Rundwanderwege, auf denen ich bisher gewandert bin. Auf zehn Kilometern erwarten dich nicht nur fantastische Ausblicke und abwechslungsreiche Trails, sondern auch gemütliche Abschnitte über weite Flächen mit Trockenrasen und allerhand Kulturelles am Wegesrand. Für mich gibt es kaum eine bessere Alternative, sich mit einer Stadt vertraut zu machen als auf einem Rundwanderweg um die Destination. Der Weg ist sehr gut mit Hunden zu begehen, aber weder barrierefrei noch kinderwagentauglich. Da viele Wegpunkte nicht direkt einsehbar sind, würde ich dir empfehlen, deinen Hund immer angeleint zu lassen. Genügend Wasser und Kotbeutel dabei haben solltest du ebenfalls.

Wir befinden uns im idyllischen Naturpark Altmühltal, der sich durch die Bezirke Ober- und Niederbayern, Mittelfranken, Schwaben und die Oberpfalz erstreckt. Den größten Teil nimmt der Landkreis Eichstätt ein. Die gleichnamige Stadt ist nicht nur Bischofssitz des Bistums Eichstätt, sondern auch Hauptsitz der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Für die meisten ist die imposante Willibaldsburg (etwa um 1353 errichtet) auf dem 464m hohen Willibaldsberg das Wahrzeichen der Stadt. Umrahmt von der Altmühl und umgeben von sanften Hügelketten besticht die Kleinstadt mit barocker Architektur, einem vollen Veranstaltungskalender und unzähligen Wandermöglichkeiten.

Startpunkt der Wanderung

Wenn ich zum ersten Mal in einer Stadt bin, verschaffe ich mir zunächst gerne einen Überblick. Wanderwege rund um die Destination bieten sich da besonders an. Auch wenn ich bereits im letzten Jahr schon mal in Eichstätt war, wollte ich mir den Rundwanderweg 7 „Rund um die Bischofsstadt“ nicht entgehen lassen. Das Positive an einem Rundweg ist nicht nur die ständig wechselnde Perspektive, da man keine Strecke zweimal laufen muss, sondern auch die Möglichkeit, von jedem Punkt aus neu einzusteigen. Ich empfehle dir dennoch als Startpunkt das Infozentrum Naturpark Altmühltal in der ehemaligen Klosterkirche Notre Dame zu wählen. Es lohnt sich zudem während der Öffnungszeiten auch mal einen Blick in die Ausstellung zu werfen. Informationen dazu findest du auf der Homepage des Naturparks Altmühltal.

Eichstätt von oben.

Vom Infozentrum aus führt der Weg erstmal leicht bergauf im Buchtal entlang in den Wald. Barney hat sich sehr gefreut, im Wald die verschiedensten Spuren erschnüffeln zu können. Somit sind wir gleich zu Beginn eher langsam auf die Tour gestartet. Das macht bei der überschaubaren Distanz allerdings überhaupt nichts, denn Wanderungen um 10 Kilometer sind für mich absolute Genusstouren. Schritt für Schritt windet sich der Pfad gemütlich nach oben und schon nach kurzer Zeit können wir eine freie Sicht auf Eichstätt genießen. Einzig der Nebel verdichtet sich und sorgt für schweißtreibendes Waschküchenwetter. Wir wandern kontinuierlich am Berghang entlang. Der Weg ist abwechslungsreich und wird mal breiter, dann wieder schmaler und geht schließlich in einen engen Wiesenpfad über. Mittlerweile habe ich meine Windjacke aus dem Rucksack geholt und den Rucksack selber mit dem knallgelben Regenschutz überzogen. Der feine Nieselregen geht schnell durch und sorgt auch bei Barney für wiederholtes Schütteln. Eine Walkerin kommt uns entgegen, grüßt freundlich und verschwindet auf dem Waldweg hinter uns, der direkt nach Eichstätt führt. Uns stehen noch einige Kilometer im Regen bevor. Die Wolken hängen sehr tief und verhüllen die Stadt mit einer mystischen Atmosphäre. Besonders die majestätische Willibaldsburg, hoch oben auf dem Berg thronend, wirkt im Nebel besonders geheimnisvoll. Mit dem Fotografieren beeilen wir uns dennoch. Handy und Kamera sind nach kurzer Zeit außerhalb der Tasche mit einer nassen Schicht und vielen Regentropfen überzogen.

Ausblick auf die Willibaldsburg

Der Ausblick auf Eichstätt und die Willibaldsburg begleitet uns und ändert sich mit jedem Schritt. Wir folgen den gelben Schildern mit der grünen 7 und müssen auf diesem Teilstück kaum überlegen, weil wir hier bereits im vorigen Jahr auf der letzten Etappe des Altmühltal-Panoramawegs entlanggewandert sind (damals allerdings in die Gegenrichtung nach Eichstätt als Zielort). Schon damals hat mich der Ausblick von Eichstätter Höhenweg in den Bann gezogen und ich bin umso glücklicher, wieder hier sein zu dürfen.

Wir wandern am Hotel Schönblick vorbei, welches nicht nur mit einem schönen Blick glänzt, sondern auch ein beheiztes Außenschwimmbad zu bieten hat, in dem ich auch gerne mal entspannen würde. Kurz danach führt der schmale Pfad teilweise steil bergab, bis wir auf die Bundesstraße 13 treffen. Hier musst du wirklich aufpassen und solltest auch deinen vierbeinigen Begleiter kurz nehmen. Hinter der Leitplanke geht es weiter talwärts auf Schotter- und Wurzelpfaden. Durch die Nässe ist es ziemlich rutschig. Auch wenn ich in diesem Fall kein Vorbild sein kann, empfehle ich dir für diese Rundtour hohe Wanderstiefel – insbesondere bei Regenwetter.

Blick vom Rundwanderweg auf die imposante Willibaldsburg.

Barney und ich genießen den Ausblick auf Eichstätt.
An jeder Ecke erwartet dich eine völlig andere Perspektive auf Eichstätt.
Am Panorama kann man sich – trotz Nebel – nicht sattsehen.
Die Willibaldsburg thront erhaben auf dem Willibaldsberg.

Bevor wir wieder die Stadt erreichen, kommen wir an einem Waldkindergarten vorbei. Bei den Kindern sind wir scheinbar so eine beliebte Attraktion, dass einige von ihnen hinter uns in Laufschritt verfallen, um uns hinterherzurennen. Schnell werden sie jedoch von der Kindergärtnerin zurückgerufen und wir können den Weg ungestört fortsetzen. Der kurze Teil durch Eichstätt führt einmal quer über eine befahrene Hauptstraße und über die Altmühl, um danach bergauf zur Willibaldsburg anzusteigen. Eine geänderte Wegführung lässt uns einmal quer durch die Burg gehen. Auch wenn das Jura-Museum in der Burg derzeit geschlossen und der Bastionsgarten mit Hund nicht zugänglich ist, gehört ein Besuch der Willibaldsburg unbedingt dazu. Du kannst dich entscheiden, ob du dir im Café eine Erfrischung gönnst oder einfach nur auf eine der Burgmauern gelehnt, den Fernblick genießt.

Auf dem Gelände der geschichtsträchtigen Willibaldsburg.
Wenn dieses alte Gemäuer Geschichten erzählen könnte…
Von der Burg aus eröffnen sich wieder völlig andere Perspektiven.

Der Regen hat inzwischen aufgehört, aber wir ziehen dennoch weiter. Am Fuße der Burg nehmen wir zunächst den falschen Abzweig bergab, obwohl wir wieder bergauf in Richtung Frauenbergkapelle müssen. Für uns bedeutet das also den ein oder anderen Höhenmeter mehr auf der Uhr und einen verwirrten Barney. Auf der Anhöhe des Frauenbergs lichtet sich der Wald. Schon jetzt ist die Stadt wieder ganz weit weg und wir genießen die Stille und Einsamkeit auf dem weichen Pfad über den Trockenrasen. Ich lasse Barney mal kurz von der Leine, was er mit einem begeisterten Schwanzwedeln und sofortigem Schnüffeln am Boden quittiert. Weglaufen und jagen macht er zum Glück nicht und hat immer ein Ohr in meiner Richtung. Ich genieße den Ausblick auf die Anlagen des Klosters Rebdorf. Sogar die Sonne kommt ein wenig zum Vorschein und lässt Rucksäcke und Jacken allmählich trocknen. An der Frauenbergkapelle, die in der Zeit zwischen 1738 und 1751 errichtet wurde, gelangen wir auf den Jakobsweg. Sofort schießen mir viele Gedanken durch den Kopf. Ich denke an die vielen Füße, die hier schon ihre Abdrücke hinterlassen haben. Wer mögen diese Wanderer gewesen sein? Wie hat sie das Pilgern verändert und hatten sie genauso mit Regen, Müdigkeit und Hunger zu kämpfen wie ich teilweise auf meinen Touren? Leider ist uns kein Pilger begegnet, den ich hätte fragen können.

Blick auf die Frauenbergkapelle.
Begleitet hat Barney und mich übrigens wieder mein Papa, der diese ganzen wundervollen Bilder gemacht hat (außer dieses hier) und den Blick auf das Kloster Rebdorf genießt.
Die Frauenbergkapelle ist Zufluchtsort für viele Pilger auf dem Jakobsweg.
Im Inneren der Kapelle.
Der Kreuzweg – hier wandern wir ein Stück auf dem Jakobsweg entlang.

Der sogenannte Kreuzweg führt uns durch eine herbstliche Allee vieler alter Kastanienbäume in einem Bogen langsam bergab. Auch wenn ich nicht sonderlich gläubig bin, spüre ich eine gewisse Kraft, die von diesem Ort ausgeht. Zu unserem Erstaunen stehen einige Triebe der Kastanien in voller Blüte, obwohl die Bäume alle schon in gelb-braunem Laub erstrahlen.

Es geht weiter bergab nach Eichstätt. Wir kommen am Salesianum, dem Haus der katholischen Ordensgemeinschaft der Oblaten des heiligen Franz von Sales vorbei. Von dort startet übrigens auch ein weiterer interessanter Rundweg, die Route 1 „KultURwald Eichstätt“, ein Erlebnisweg für die ganze Familie. Auf 5 Kilometern führt die Tour auf naturbelassenen Wegen durch das Rosental und liefert auf kindgerechte Weise Informationen über das Eichstätter Auwäldchen. Auch wir gehen etwa eineinhalb Kilometer auf diesen Pfaden. Die fahrenden Autos auf der parallel gelegenen Bundesstraße 13 machen deutlich, dass wir nicht mehr weit entfernt sind von Eichstätt. Eine Straßenüberquerung steht noch an. Die darauffolgende Überquerung der Altmühl gefällt mir deutlich besser. Durch das Wiesengäßchen gelangen wir wieder in die Altstadt. Die schmale Gasse ist gerahmt von hohen Mauern, die allesamt mit Graffiti verziert sind. Ich staune, welche Künstler dort am Werk waren. Detailgetreue Zeichnungen, abstrakte Malereien und Weisheiten bilden ein buntes Potpourri an Kunstwerken. Ein Spruch von Lord Robert Baden-Powell, dem Gründer der Pfadfinderbewegung, gefällt mir dabei besonders gut: „Versucht, die Welt ein bisschen besser zurückzulassen als Ihr sie vorgefunden habt.“ Kurze Zeit später stehen wir wieder am Infozentrum Naturpark Altmühltal, dem Startpunkt unserer Rundtour.

Wie bereits Antoine de Saint-Exupery gesagt hat: „Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung“, wird dir mit diesem Rundwanderweg eine ganz andere Perspektive von Eichstätt offenbart. Es lohnt sich, die eigene Position zu verlassen und von oben eine völlig andere Sicht zu bekommen. Du solltest dir genügend Zeit nehmen, um die Trails zu bewältigen und um einfach dazusitzen und die Aussicht genießen. Ich könnte direkt schon wieder loswandern…

Die Tour auf einen Blick:

  • Länge: 10 Kilometer
  • Höhenmeter: 480 Meter (laut meiner Garmin-Aufzeichnung)
  • Dauer: 3 bis 4 Stunden
  • Schwierigkeitsgrad: mittel
  • Startpunkt: Informationszentrum Naturpark Altmühltal, Notre Dame 1, 85072 Eichstätt
  • Parkmöglichkeit: Waisenhausparkplatz (gebührenpflichtig) oder Volksfestparkplatz
  • Weitere Informationen: Naturpark Altmühltal, Tourist-Information Eichstätt

Blick auf das Eichstätter Rathaus und den Marktplatz bei Nacht.

Hinweis: Dieser Artikel ist in Kooperation mit dem Naturpark Altmühltal und der Tourist-Information Eichstätt entstanden. Meine eigene Meinung wurde davon jedoch nicht beeinflusst.

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4 Kommentare

  1. Was für ein toller Beitrag von meiner Heimatstadt 🙂
    Ich bin erst letztes Wochenende wieder den 7er Wanderweg mit Hund gelaufen…gerade im Herbst ein Traum!
    Ein kleiner (Geheim-)Tipp am Rande: Man kann kostenfrei im Rosental am Salesianum parken. So ist lediglich der Ausganspunkt ein anderer, die Runde bleibt aber gleich 🙂
    Liebe Grüße aus Eichstätt
    Christine mit Shippo & Momo

    • Liebe Christine,
      vielen herzlichen Dank für den tollen Tipp und deine lieben Worte!
      Da werde ich doch tatsächlich das nächste Mal auch parken – Eichstätt ist so wunderschön, sodass ich dort mit Sicherheit nicht zum letzten Mal gewesen bin.
      Herzliche Grüße in deine tolle Heimat,
      Maddie

  2. Ich habe, angeregt durch diesen Post, gestern diese Wanderung gemacht. Was für eine tolle Tour! Ich bin selten so abwechlungsreich gelaufen, rentiert sich wirklich.
    Ich habe auch am Salesianum geparkt, wie im Kommentar angeregt, was eine wunderbare Idee ist. Ich kann diese Wanderung wirklich jedem empfehlen.
    Ich habe gute zwei Stunden gebraucht (125 Minuten), da Museum, Cafes etc alle geschlossen waren, und ich wegen der Kälte recht flott unterwegs war. Aber man kann sich auch einen ganzen Tag vertreiben, wenn man Besichtigungen, Stadttour etc. beschäftigt.

    • Hallo Chris,
      das freut mich sehr, dass ich dich inspirieren konnte und dir die Tour gefallen hat.
      Oh ja, ich glaub, bei diesem kalten Wetter ist man wirklich schnell unterwegs. Vielleicht holst du die Tour ja nochmal im Sommer nach?! 🙂
      Liebe Grüße,
      Maddie

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Selfie

Maddie ist neben ihrem Job als Marketingmitarbeiterin, Fotografin und Bloggerin sehr gerne in der Natur unterwegs. Seit dem Sommer 2016 begleitet sie dabei ihr treuer vierbeiniger Weggefährte Barney. Sie liebt Ausblicke, Camping und idyllische Örtchen mit Charme.

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