Insel Poel – Geheimtipp in der Wismarer Bucht

Insel Poel – Geheimtipp in der Wismarer Bucht

„Was für eine Insel?“, „wo liegt das denn?“ und „was kann man da denn machen?“ sind Fragen, die ich häufig zu hören bekomme, wenn ich von einem meiner letzten Besuche auf Poel spreche. Dabei hat diese kleine Ostseeinsel durchaus so einiges zu bieten. Mit ihrer geringen Größe von nur knapp 37 Quadratkilometern ist sie ein ideales Reiseziel für Wanderer, Naturfreunde und Aktivurlauber. Aber auch Ruhesuchende, die nur zwei Tage Zeit haben, kommen auf dem Eiland voll auf ihre Kosten.

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Der Hafen von Kirchdorf bietet nicht nur für Fotobegeisterte wie mich immer neue Eindrücke. Hier kann man einfach mal innehalten, das Treiben am Steg beobachten und den Möwen zusehen.

Die Ostseeinsel Poel liegt zwischen den Hansestädten Lübeck und Rostock und ist von Wismar aus in etwa 15 Kilometern über den Poeldamm zu erreichen. Viele wertvolle Informationen, auch zu schönen Unterkünften, hat der Poeler Tourismus Service auf seiner Internetseite zusammengestellt.

Ideal für Kurzreisende

Für diejenigen, die nur wenig Zeit zur Verfügung haben, ist Poel ideal. Die Insel lässt sich prima an einem Tag erkunden. Wer nicht allzu gut zu Fuß ist, hat die Möglichkeit, im Auto oder Insel-Bus auf den wenig befahrenen Inselstraßen ein wenig Ostsee-Gefühl in sich aufzusaugen. Im Hafen von Kirchdorf, dem Hauptort der Insel, kann man direkt am Wasser parken und auf einer Bank mit Blick auf die Bucht des Kirchsees ein frisches Fischbrötchen genießen (in der Hauptsaison gibt es frischen Fisch vom Kutter).

Ich empfehle jedem, der gerne mit dem Drahtesel unterwegs ist, eine Inseltour mit dem Rad. Da Poel recht flach ist, eignet sich die Tour auch für Menschen, die nicht so fit sind. Wer keine eigenen Fahrräder hat, kann sich in Kirchdorf, Niendorf oder Gollwitz zu moderaten Preisen (ab 4 Euro pro Tag) ein Rad ausleihen. Die Rundtour (etwa 32 Kilometer lang) lässt sich von jedem Standort aus starten. Wo kein ausgewiesener Radweg ist, fährt man auf einer der schmalen Straßen weiter. Selbst in der Hauptsaison ist die Anzahl an Autos überschaubar, sodass man die Ruhe beim Radeln genießen kann.

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Poel ist eine Fahrradinsel. Nicht nur für waschechte Mountainbiker, sondern vorallem für gemütliche Radler, die sich gerne treiben lassen.

Im September 2015 sind mein Freund und ich mit unseren Trekkingrädern in Weitendorf gestartet. Nach einem halben Kilometer in süd-westliche Richtung haben wir Weitendorf-Hof erreicht und sind rechts nach Hinter Wangern abgebogen. Von dort aus geht es weiter südlich an den westlichen unteren Zipfel der Insel in Richtung Westküste. Auf dem Weg dorthin, lohnt sich ein Zwischenstopp am Naturschutzgebiet Fauler See-Rustwerder. Betreten der Dünen und der Küstenregion ist strengstens verboten, aber vom Weg aus kann man mit etwas Glück (und Fernglas) zahlreiche Wasservögel beobachten.

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Am Faulen See tummeln sich im Sommer tausende Vögel. Das Naturschutzgebiet ist durch einen Zaun vom Weg getrennt, sodass die Tiere zu jeder Zeit in Ruhe nisten und fressen können.

Nach einem idyllischen Abschnitt parallel zur Küste, erreichen wir Timmendorf Strand. Ein kleiner Abstecher zum Hafen mit obligatorischem Leuchtturm-Foto gehört hier zum Pflichtprogramm. Schöne Souvenirs gibt es dort übrigens auch. Wir halten uns Richtung Timmendorf und biegen nach gut 300 Metern links auf einen Radweg ab, der uns auf dem landschaftlich schönsten Teil der Tour zum Schwarzen Busch bringt.

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Kurz vor dem Schwarzen Busch müssen wir absteigen und die Räder schieben. Trotz dicker Reifen bleiben wir im Sand stecken. Der Weg ist dennoch immer wieder von zahlreichen schönen Ausblicken über die Dünen aufs Meer geprägt.

Wir folgen dem Radweg an der Küste weiter nach Gollwitz, durchqueren den ruhigen Ort und folgen der Landstraße nach Vorwerk. Die Fahrt führt uns an Feldern vorbei durchs Inselinnere, bis wir bei Fährdorf-Dorf wieder in Wassernähe gelangen. Wer möchte, kann hier nach links auf den Damm abbiegen, der die Insel mit dem Festland verbindet. Der Blick aufs Salzhaff entschädigt den kleinen Umweg. In der Hauptsaison ist dieser Aussichtspunkt allerdings begehrtes Ziel vieler Gäste, die auf die Insel kommen. Von Fährdorf aus halten wir uns Richtung Niendorf und erreichen schließlich Kirchdorf. Wer noch Zeit und Energie hat, sollte sich die Inselkirche am Hafen nicht entgehen lassen. Die Backsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert ist der einzige Überrest einer Festungsbauanlage (1614 bis 1618). Wandert man auf den Wallanlagen entlang, kann man die Größe dieses Baus erahnen. Trutzmauern des Alten Schlosses bilden heute die Einfassung für Poels Freilichtbühne. Einer Infotafel am Fuße der Kirche kann man weitere Informationen und anschauliche grafische Rekonstruktionen entnehmen. Hier können wir uns Zeit lassen und die Aussicht auf den Hafen genießen, denn Kirchdorf ist unsere letzte Station vor dem Startpunkt in Weitendorf.

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Auf dem Weg vom Faulen See nach Timmendorf führt der Radweg hinter einem Wald an Feldern und Wiesen vorbei. Es lohnt allemal, einem der Querpfade nach Westen in Richtung Meer zu folgen und einen Blick auf die Steilküste zu werfen. Wenn man Glück hat, hat man den ganzen Strandabschnitt für sich alleine.
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Den Abend sollte man in Timmendorf-Strand ausklingen lassen. Mit etwas Glück erlebt man einen fantastischen Sonnenuntergang hinter den Masten der Segelboote am Hafen. Nicht nur für Romantiker ein unvergessliches Erlebnis.

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Maddie ist neben ihrem Job als Marketingmitarbeiterin, Fotografin und Bloggerin sehr gerne in der Natur unterwegs. Seit dem Sommer 2016 begleitet sie dabei ihr treuer vierbeiniger Weggefährte Barney. Sie liebt Ausblicke, Camping und idyllische Örtchen mit Charme.

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