Aktiv-Urlaub mit Hund im malerischen Achterhoek in Holland
Die “hintere Ecke” Hollands, ganz weit im Osten des Landes gelegen, bezeichnen Kenner als die schönste Region der Niederlande. Der Achterhoek steht für echte Naturerlebnisse, kulturelle Besonderheiten, aber auch Entspannung und kulinarische Genüsse. Zudem ist die Gegend sehr hundefreundlich, sodass du einen unvergesslichen Urlaub mit Hund im Achterhoek verbringen kannst. Im folgenden Beitrag nehme ich dich mit auf unsere Reise und erzähle dir von unseren Erlebnissen, der niederländischen “Gezelligkeit” und der Gastfreundlichkeit, die uns überall begegnet ist.
Die Region Achterhoek im Überblick
Direkt hinter der Grenze erstreckt sich das Urlaubsgebiet Achterhoek westlich von Nordrhein-Westfalen und wird im Osten der Provinz Gelderland durch die Ijssel begrenzt. Die größten Städte sind Zutphen und Doetinchem sowie im Osten der Region Winterswijk, was besonders bei Campingbegeisterten durch den Standort des Campingfachmarkts Obelink bekannt sein sollte. Genau dort können wir heute auf unseren ersten Besuch des Achterhoek vor einigen Jahren zurückblicken. Schon damals haben wir festgestellt: Im Achterhoek geht es beschaulich zu. Diese Ruhe ist auch heute noch zu spüren – sogar Ende Mai, kurz vor dem Beginn der Hauptsaison. Weitläufige Wiesen und Felder, üppige Laubwälder und plätschernde Bäche, die von idyllischen Höfen und prächtigen Schlössern und Landhäusern unterbrochen werden. Am besten erkundest du die Region bei einem Roadtrip auf verschiedenen Themen-Routen, per Fahrrad oder zu Fuß auf einer der 400 Touren. Geschichte und kulinarische Genüsse sind überall erlebbar, Hunde sind fast überall herzlich Willkommen und bei vielen Gastgebern und Angeboten sogar ausdrücklich erwünscht.
Natur und Wandern mit Hund im Achterhoek
“Liefdespad Ruurlo”
Der “Liebespfad” ist ein kurzer, aber sehr schöner ausgeschilderter Rundwanderweg, der vom beschaulichen Dorf Ruurlo startet und auf 5 Kilometern durch eine abwechslungsreiche Landschaft führt. Du wanderst durch schattige Wälder, über schmale Wiesenwege und an kleinen Bächen vorbei. Unterwegs kommst du an einigen Highlights wie einem großen Kletterpark, dem imposanten Schloss Ruurlo (dazu später mehr) oder einem Irrgarten vorbei. Bei Letzterem sind sogar Hunde an der Leine erlaubt. Wir waren leider zu früh dort, sonst hätten wir versucht, dem größten Heckenlabyrith Europas mit mehr als einem Kilometer Wegen zu entkommen. Thema des “Liebespfads” ist ganz klar die Liebe: Ob du den Weg als romantisches erstes Date auswählst oder mit deinem Herzmenschen Pause auf einer der kunstvollen Bänke machst – alles ist erwünscht. Lass’ dich unterwegs von den Kunstwerken begeistern, die von Achterhoeker Künstlern stammen und sich harmonisch in die Natur einfügen. Nimm’ dir auf jeden Fall ausreichend Mückenschutz mit, denn die Bäche und Sumpflandschaften auf der Route ziehen lauter kleine Blutsauger an. Etwas zu trinken brauchst du nicht, denn unterwegs kommst du am Pfannkuchenhaus De Heikamp vorbei, das auch eine gemütliche Außenterrasse hat.
Achterhoek-Routenapp
Mit mehr als 3.000 Kilometern Wanderwegen ist der Achterhoek ein wahres Paradies für Wanderfreunde. Das Wanderwegenetz ist perfekt ausgebaut und verfügt über 150 Ausgangspunkte, mit deren Hilfe man sich auch eigene Touren zusammenstellen kann. Ich kann dir die kostenfreie App “Achterhoek Routes” empfehlen. Du findest darin nicht nur mehr als 800 Routen, auf denen du dich per GPS über die App navigieren lassen oder den GPX-Track herunterladen kannst, sondern kannst zudem auch eigene Touren planen. Filtern kannst du nach Tour-Arten (Wandern, Radfahren, Laufen etc.), Orten und Länge der Route. Hilfreiche Informationen wie besondere Attraktionen/Cafés am Weg sowie Infos zu Startpunkten und zur Anreise sind ebenfalls vorhanden. Die App ist bislang nur in Niederländisch verfügbar, aber ich kam super damit zurecht und habe während der Tour auf dem Liebespfad öfter mal einen Blick auf die Karte geworfen.
Hundefreilaufgebiet Bergerbos-Zonderbos
Das ganze Jahr über ohne Leine spielen, laufen und stundenlang mit dem Lieblingsmenschen unterwegs sein: Dieser Traum wird für Hunde im Freilaufgebiet Zonderbos bei Doetinchem zur Wirklichkeit. Das Gebiet ist Teil eines großen Wald- und Wandergebiets Bergerbos und ist mit blauen Schildern gekennzeichnet. In einem weiträumigen Bereich dürfen Hunde ganzjährig ohne Leine laufen. Weit weg von der wenig befahrenen Straße und mitten im Wald liegt ein riesiger Sandhügel, der genügend Möglichkeiten zum Buddeln und Rennen bietet. Barney hat direkt Anlauf genommen und sich riesig über den Freilauf gefreut. Auf unserem Rundgang sind wir zwei weiteren Hunden begegnet. Trotz der sprachlichen Barriere waren die Besitzer sehr lieb und die Hunde haben ganz entspannt zusammen gespielt. Mit einem Mann habe ich mich über die passende Outdoorkleidung unterhalten, während seine Hündin und Barney sich beschnuppert und dann miteinander gespielt haben. Wenn man möchte, lädt das angrenzende Waldgebiet Bergerbos zu mehrstündigen Wanderungen ein. Da müssten Hunde wieder an die Leine, aber nach der vielen Action im Freilaufgebiet hat da bestimmt kein Hund Einwände. Parken kannst du übrigens kostenfrei am Peeskesweg 12, ganz in der Nähe vom Restaurant Uitspanning t’ Peeske.
Aktiv mit Hund im Achterhoek
SUP-Kurs mit Hund mit Joy to SUP
Es gibt Dinge, die schon lange auf meiner Bucketlist stehen. So wollte ich schon länger mal auf einem SUP-Board stehen und das idealerweise auch mit Barney. Um das auszuprobieren musste ich also erst in den Achterhoek reisen und – Spoiler – es hat sich mehr als gelohnt! Die liebe Joyce von “Joy to SUP” spricht gut Deutsch und bietet neben privaten Anfängerkursen auch Gruppen-Events auf verschiedenen Seen im Achterhoek an. Spezielle Hunde-Kurse hat sie zwar mangels Hundeerfahrung nicht, aber Hundebesitzer dürfen das SUPen gerne gemeinsam mit Hund ausprobieren. Wir haben uns an einem sonnigen Montagvormittag am Badesee ‘t Hilgelo in der Nähe von Winterswijk getroffen. Joyce parkte ihren Lieferwagen auf einer Rasenfläche, stieg aus und war mir auf Anhieb sympathisch. Mit ihrer herzlichen Art erklärte sie mir zunächst “auf dem Trockenen” grundlegende Dinge über die Boards und wir stellten gemeinsam mein Paddel ein.
Dann ging es auch schon los. Ich bekam eine Anti-Rutsch-Matte für Barney aufs Board geschnallt, Joyce packte ihren wasserdichten Rucksack mit Handy, Wasserflasche und Erste-Hilfe-Kit und wir machten uns startklar für den Weg zum Wasser. Sie erklärte mir wo wir hinpaddeln würden. Dort sollte dann auch der Hundepapa mit Barney hinkommen, weil während der Saison vom 1. Mai bis 30. Oktober keine Hunde an den Hauptbadezonen der Leisurelands-Badeseen erlaubt sind. Um jeden See führen aber Wanderwege, die mit Hund ganzjährig begangen werden können und an einer flachen Stelle weit abseits von den Haupt-Gästebereichen wird es geduldet, wenn Hunde ins Wasser gehen. Das sollte unser Ziel sein! “Niemals komme ich dahin”, sagte ich und sah mich schon ins Wasser plumpsen. Joyce lachte und erwiderte: “Wenn man auf mich hört was man machen soll, fällt man nicht ins Wasser!”. Ich schulterte das Board und folgte Joyce zum Wasser.
Bevor es aufs Board ging, musste ein elastisches Band mit gepolsterter Manschette am Knöchel fixiert werden. Das sogenannte “Leash” verbindet den Menschen mit dem Board und kann Leben retten, falls man ins Wasser fällt und von der Strömung weggetrieben wird. Die Wahrscheinlichkeit dazu ist auf dem Badesee aber sehr gering – trotzdem gilt: Niemals ohne Leash! Im flachen Wasser krabbelte ich schließlich aufs Board und musste mich erstmal an das wackelige Gefühl unter mir gewöhnen. Joyce erklärte mir ganz genau wo ich am besten meine Knie positioniere und wie ich das Paddel halten und damit paddeln soll. Dann fuhr sie los: Direkt auf die Mitte des Sees zu. Mir wurde ein bisschen mulmig, denn Wasser ist wirklich nicht mein liebstes Element. Joyce lenkte mich mit Gesprächen ab und half mir, meine Konzentration auf die Tätigkeit des SUP’ens zu legen. Sie erzählte mir, dass sie 2019 angefangen hat, SUP-Kurse zu geben. Damals sei sie belächelt worden, doch inzwischen laufe ihr Geschäft so gut, dass die Zweifler verstummt sind. “SUP’en ist richtig zum Trend geworden.”
Nach einigen Minuten erreichen wir die gegenüberliegende Uferzone. “So und jetzt stellen wir uns mal aufs Board”, sagte Joyce. “No way”, erwiderte ich und konnte mir nicht vorstellen jemals auf diesem wackeligen Ding zu stehen. Joyce erklärte mir Schritt für Schritt was ich tun soll. “Den rechten Fuß genau dort an die Markierung… Genau! Stütz dich jetzt mit dem Arm auf dem Knie ab, leg das Paddel quer über das SUP… Ja genau und vorsichtig mit gebeugten Knien hoch.” Es wackelte ziemlich und wurde durch das Zittern meiner Beine noch verstärkt. Zwanzig Minuten in einer knienden Position zu verbringen, lässt die Muskeln zum Wackelpudding werden. Nach zwei gescheiterten Versuchen, bei denen ich wieder zurück auf meine Knie “gefallen” bin (aber nicht ins Wasser!), stand ich plötzlich und wagte erstmal nicht zu atmen oder irgendeine andere Bewegung zu machen. “Du musst jetzt komplett deinen Oberkörper anspannen”, betonte Joyce und erklärte mir, wie das Paddeln im Stehen nun funktioniert. Ich konnte es kaum glauben, aber es funktionierte. Mit jedem Paddelstoß wurde es leichter und ich stand nach kurzer Zeit auch recht sicher auf dem Board. Joyce zeigte mir wie Bremsen und Wenden funktioniert – auch das war im Stehen ein anderes Gefühl als auf Knien.
Schließlich erreichten wir die Uferzone, an der Barney mit dem Hundepapa bereits gewartet hat. Als Barney mich sah und mein Board fast den Boden berührte, gab es für ihn kein Halten mehr und er kletterte direkt aufs SUP, um mich zu begrüßen. Bevor es allerdings losgehen konnte, musste ich ihn erst runterschicken, die Gummi-Matte auf dem Brett ausbreiten und dann sprang er aber wieder gleich freudig auf seinen Platz. Ich nahm meine kniende Position wieder ein, lenkte das SUP rückwärts wieder vom Ufer weg und wir SUP’ten tatsächlich zusammen. Glücklicher hätte ich in dem Augenblick nicht sein können. Barney lag ganz brav auf dem vorderen Teil des Boards und hat es richtig genossen, “transportiert” zu werden und gemütlich aufs Wasser gucken zu können. Für mich ging damit ein kleiner Traum in Erfüllung und es war wirklich ein Magic Moment. Von Herzen kann ich dir eine Tour, einen Kurs oder ein Event mit Joyce empfehlen (ab 30€).
Agility Course am Stroombroek (Leisurelands)
Das Erholungsgebiet Stroombroek in Braamt bietet an 365 Tagen im Jahr die perfekten Bedingungen für actionreiche, aber auch erholsame Urlaubs- und Freizeittage. Eigentlich sind Hunde an Badeseen während der Badesaison vom 1. Mai bis 31. September nicht erlaubt, aber das Erholungsgebiet Stroombroek hat eine etwa 3 Kilometer lange Hunderunde um den See konzipiert, die man mit seinem Vierbeiner das ganze Jahr über spazieren kann. Ein absoluter Höhepunkt auf diesem Rundwanderweg ist der Agility Course, der aus mehreren Podesten, Hürden und Tunneln besteht. Die Geräte sind allesamt sehr gut gepflegt und jederzeit ohne Voranmeldung zugänglich. Da ich weiß wie gerne Barney solche Agility-Übungen mag, kann ich gar nicht sagen, wer von uns sich mehr auf diesen aktiven Nachmittag gefreut hat. Es war überhaupt keine Gewöhnung nötig – da ist Barney schon auf die Podeste geklettert, durch den Tunnel gerannt und durch einen Reifen gehüpft. Wir hatten zusammen richtig viel Spaß. Direkt am Agility Course befindet sich ein kleiner Sandstrand, an dem Hunde auch ins Wasser dürfen. Mülleimer und Kotbeutel findest du ebenfalls überall. Dass man die Haufen aufsammelt, damit diese Möglichkeit auch während der Saison erhalten bleibt, versteht sich von selbst. Das Beste: Leisurelands, ein Zusammenschluss von Erholungsgebieten in den Niederlanden, hat vom 1. Oktober bis 30. April die “Hunde-Saison” ausgerufen. In dieser Zeit dürfen Hunde nach Herzenslust überall im Wasser planschen und ohne Leine laufen.
Ausflugsziele mit Hund im Achterhoek
Schloss Ruurlo
An einem der schönsten Schlösser der Niederlande kommst du vorbei, wenn du auf dem “Liefdespad” wanderst, von dem ich dir weiter oben im Artikel schon erzählt habe. Das Wasserschloss tauchte in den Archiven bereits im 14. Jahrhundert auf und ist über 5 Jahrhunderte stets architektonisch weiterentwickelt worden. Der Bauschwerpunkt liegt im 18. Jahrhundert im Stil des Barock und Rokoko. Das Kulturdenkmal wird inzwischen seit 1984 als Sitz des Rathauses genutzt. Besichtigen kann man es dennoch und seit 2017 ist das “Kasteel Ruurlo” Zweigstelle des Museums MORE, in dem etwa 35 Werke des facettenreichen neorealistischen Malers Carel Willink (1900–1983) ausgestellt sind. Hunde sind im Museum nicht erlaubt, dürfen aber mit in den weitläufigen englischen Landschaftsgarten, der wirklich einen Besuch wert ist. Du findest an jeder Ecke lohnenswerte Fotospots und solltest auf jeden Fall das Wasserschloss umrunden. Den schönsten Blick hast du von einer kleinen Brücke mit Blick zur Orangerie, in der sich ein Restaurant befindet, und zum imposanten Schloss, das sich bei günstigen Wetterbedingungen im Wasser spiegelt – wie im Märchen!
Huis Landfort
Die Geschichte des ehemaligen Herrenhauses Landfort in Megchelen geht bis ins Jahre 1434 zurück. Direkt an der deutsch-niederländischen Grenze gelegen, durchlebte das Landgut viele Besitzerwechsel von Adligen, Angehörigen des deutschen und niederländischen Bürgertums sowie Kaufleuten. Zwischen 1823 und 1827 erhielt es seine heutige Form und ist final zwischen 2017 und 2023 restauriert worden, um es seit April 2023 Besuchern zugänglich zu machen. Seit 2017 ist es in Besitz der Landfort Heritage Foundation, die sich das Ziel gesetzt hat, das Huis Landfort weiter zu restaurieren und zu erhalten. Jeden Freitag und Samstag können Interessierte an einer Führung teilnehmen und so auch die historischen Innenräume bewundern. Ich bin wirklich keine Person, die sich im Urlaub gerne jeden Tag Museen anguckt, aber die Führung durch das Landhaus kann ich wärmstens auch Kulturbanausen empfehlen. Du wirst mitgenommen in die Geschichte des Amsterdamer Arztes und Botaniker Johann Albert Luyken (1785–1867), der das Aussehen des Landhauses entscheidend geprägt hat. Dabei siehst du nicht nur eindrucksvolle Räumlichkeiten wie verschiedene Säle oder seine medizinisch-botanische Bibliothek, sondern auch eine innenliegende Orangerie, die mit einer damals fortschrittlichen Warmluftheizung geheizt wurde. Hunde dürfen nicht ins Landhaus, sind aber im 45 Hektar großen Landschaftspark herzlich Willkommen. Leider mussten wir schnell weiter zum nächsten Programmpunkt, sodass wir für einen ausgiebigen Besuch des Parks keine Zeit mehr hatten. Das wird aber beim nächsten Mal nachgeholt, denn es lohnt sich wirklich.
Hansestadt Zutphen
Die “Stadt der Türme” wie Zutphen auch genannt wird, ist eine der ältesten Städte der Niederlande und existierte schon in der Römerzeit. Architektonisch hat das Mittelalter die Hansestadt sehr geprägt. Markant sind bis heute die vielen Türme, die kleinen Gassen, zahlreiche Innenhöfe und die historischen Kaufmannshäuser. Die Zeit der Hanse hat Zutphen viel Reichtum gebracht. Aufgrund der vorteilhaften Lage an der Ijssel und Berkel konnten somit Butter, Bier und Hering bis zum Rhein verschifft werden. Lohnenswert ist ein Besuch in der Stadt mit etwa 48.000 Einwohnern allemal. Sicher parken (auch mit Wohnmobil) kannst du am Houtwal (Houtwal 3, 7201 ES Zutphen), direkt neben der Polizei. Ein paar Stellplätze für Camper sind auch vorhanden, falls du dort die Nacht verbringen und Zutphen in den frühen Morgenstunden besuchen möchtest. Vom Parkplatz aus bis ins Zentrum der Hansestadt brauchst du etwa 10 Minuten zu Fuß.
Bei unserem Besuch an einem verkaufsoffenen Sonntag fand ein buntes Markttreiben statt. Barney ist ein sehr ängstlicher Hund und ihm war insbesondere das regelmäßige Pfeifen bei einem Volleyballspiel in der Innenstadt nicht geheuer. Der Hundepapa hat mit ihm in einer ruhigen Seitengasse gewartet, während ich in der Tourist-Information einen gedruckten Guide abgeholt habe. Insgesamt vier thematische Rundgänge zur Erkundung der Stadt stehen Besuchern zur Verfügung. Die handlichen Hefte enthalten eine Übersichtskarte, Fotos und Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten und eine Routenbeschreibung. Du kannst wählen aus den Themen “Turmstadt Zutphen”, “Innenhöfe in Zutphen”, “Historisches Zutphen” und “Hansestadt Zutphen”. Die Führungen dauern rund 1,5-2 Stunden und jeder Guide ist für 2 Euro in der Tourist-Information (Houtmarkt 75) erhältlich. Das Beste: Jede Tour ist so angelegt, dass du direkt an der Tourist-Information starten kannst. Ich hätte sehr gerne die komplette Route absolviert, aber Barney wurde es etwas zuviel und bei 24 Grad mit hoher Luftfeuchtigkeit haben wir uns durch kleine verwinkelte Gassen einen Weg zur Ijssel gesucht und uns dort etwas im Schatten niedergelassen. Ich möchte unbedingt wiederkommen und Zutphen dann zum Sonnenaufgang fotografieren.
Bronkhorst
Unscheinbarer Name – viele Überraschungen. Bronkhorst ist mit 150 Einwohnern die kleinste Stadt der Niederlande und das ganz offiziell, denn im 15. Jahrhundert sind Bronkhorst Stadtrechte verliehen worden, die bis heute ihre Gültigkeit beibehalten haben. Es scheint, als sei in Bronkhorst tatsächlich die Zeit stehengeblieben. Egal aus welcher Richtung du kommst: Am Stadtrand findest du große kostenfreie Parkplätze, auf denen auch dein Camper Platz findet. Als wir ankamen, habe ich mich direkt wohlgefühlt. Bronkhorst strahlt eine unglaubliche Ruhe aus und du entdeckst an jeder Ecke etwas Neues. Kleine verwinkelte Gassen, urige Bauernhöfe und eine mittelalterliche Schlosskapelle sind perfekt zum Fotografieren geeignet. Sehenswert ist auf jeden Fall die Chocolaterie Magdalena, die in Handarbeit gefertigte Leckereien aus belgischer Schokolade anbietet. (Fazit nach vier Wochen und dem Naschen aller mitgebrachten Leckereien: Absolut empfehlenswert!)
Wir durften eine Nacht in der Herberg De Gouden Leeuw übernachten, dem einzigen Hotel in Bronkhorst. Somit hatte ich die Möglichkeit, Bronkhorst zum Sonnenuntergang und in den frühen Morgenstunden ohne Tagesgäste zu erkunden. Barney und ich erkundeten die kleinen Gassen mit Kopfsteinpflaster und machten einen Spaziergang zur Burg Bronkhorst, die jedoch im 18. Jahrhundert verfiel und ein Jahrhundert später schließlich vollständig abgerissen wurde. Von der einstigen Existenz zeugt lediglich der Hügel, auf dem die Burg thronte. Dieser ist inzwischen ordentlich bewachsen und an sonnigen Tagen ein schattiger Rückzugsort. Ein Modell der Burganlage findest du dort übrigens auch. Rund um die Überreste der Burg führt ein kleiner Weg, der ideal ist für die täglichen Gassi-Runden. Ganz in der Nähe kannst du an der Ijssel spazieren gehen oder einen Blick auf die Bronkhorster Windmühle erhaschen. Klein, aber fein: Bronkhorst ist absolut sehenswert und sollte bei deinem Besuch im Achterhoek nicht fehlen.
Fazit: Aktivurlaub mit Hund im Achterhoek
Ein Wochenende allein reicht nicht aus, um die Region Achterhoek ausgiebig zu erkunden, bietet aber einen guten ersten Überblick, um nochmal wiederzukommen. Das werden wir tun! Der Achterhoek hat sich den Beinamen “schönste Region der Niederlande” wirklich verdient. Kaum ein anderes Gebiet ist so vielfältig und bietet soviele abwechslungsreiche Möglichkeiten wie der Achterhoek. Es ist egal, ob du aktiv beim Wandern, Radeln oder Laufen sein möchtest oder Kultur und Genuss erleben magst: Du findest auf jeden Fall das, was du suchst. Die Gegend ist ein echter Geheimtipp für alle, die einen ruhigeren und beschaulichen Urlaub ohne Menschenmassen bevorzugen. Die Achterhoeker sind sehr gastfreundlich und haben ein großes Herz für Hunde, sodass du sicher sein kannst, dass auch dein Vierbeiner mit offenen Armen empfangen wird.
Warst du schon mal im Achterhoek oder kommt es auf deine Liste? Ich freue mich auf deinen Kommentar.
Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit dem Achterhoek Tourismus. Meine Meinung wurde davon nicht beeinflusst.
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