Einzigartig am Rhein: Urlaub mit Hund im Klostergut Jakobsberg
Hoch oben auf dem Jakobsberg bei Boppard im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal liegt das Klostergut Jakobsberg. Ob als junges Pärchen zum romantischen Wellnessurlaub, als Familie zum Entdecken und Golfspielen oder einfach nur, um sich weit weg vom hektischen Alltag eine Ruhepause zu gönnen, hier kommt jeder voll auf seine Kosten. Das Beste dabei ist: Du kannst deinen vierbeinigen Liebling überallhin mitnehmen – sogar ins Restaurant. Was das Hotel so besonders macht und was du sonst noch in Boppard und Umgebung erkunden kannst, erzähle ich dir in diesem Artikel.
Willkommen auf dem Jakobsberg
Entschleunigen und Wohlfühlen fängt bereits bei der Anreise an. Wenn du, wie wir, aus Richtung Koblenz kommst, begleitet dich der Rhein auf deiner linken Seite, bis du schließlich im kleinen Rhein-Dörfchen Spay auf die Rheingoldstraße abbiegst, die sich serpentinenartig den Berg hinaufwindet und dich nach fünf Kilometern idyllischer Wald- und Wiesenwege direkt zum Resort bringt. Oben angekommen hörst du nichts außer dem Zwitschern der Vögel in den großzügigen Waldgebieten rund ums Hotel. Wir parken das Auto, steigen aus und atmen die würzige Luft dieses warmen Juni-Nachmittags ein. Barney ist direkt entspannt auf unserem Weg zur Rezeption. Mit uns trudeln ein paar andere Gäste ein, die sichtlich erholt aussehen. Sogar die Geschäftsreisenden im Anzug tragen den Schlips locker am Hals und nicken uns freundlich zu. Ich sehe es an ihren Augen, denn noch immer sind Mund und Nase mit einer Maske verdeckt. Wir reisen das erste Mal nach der Corona-Pandemie und es fühlt sich noch ziemlich komisch an, auf das direkte Lächeln der Mitreisenden und des Hotel-Teams verzichten zu müssen. Dennoch fühlen wir uns zu keiner Zeit unsicher, sondern warten geduldig in der Lobby auf das kleine Täschchen mit dem Zimmerschlüssel in der Plastiktüte, den eingepackten Slippern, einem Set Mundschutz und Gummihandschuhe sowie abgepackter Seife, Duschgel und Shampoo. Es fühlt sich anders an – es ist auch anders. Ungewohnt. Hoteldirektorin Britta Kurz erklärt uns, dass das Hotel so gut wie plastikfrei war und nun aufgrund der Hygiene-Verordnungen wieder extrem viel Müll produziert. Das stimmt mich extrem nachdenklich.
Das Resort hat eine jahrhundertelange beeindruckende Geschichte hinter sich. Barbarossa hat es 1157 als Kloster errichten lassen und dieser unvergleichbare Charme ist auch heute noch in Form der Klosterkapelle und des Innenhofs sichtbar. Wusstest du, dass Dr. Hans Riegel, Sohn des HARIBO-Firmengründers, in den Sechzigern das ganze Gebäude samt riesigem Areal erworben hat? Seinen Einfluss siehst du auch sieben Jahre nach seinem Tod noch. Der begeisterte Naturfreund hegte eine große Leidenschaft für die Jagd, die Luftfahrt, bedeutende Kunstobjekte und natürlich für die quietschebunten Zuckerbärchen.
Einrichtung und Zimmer
Beeindruckt gehen wir nach der (corona-)distanzierten, aber herzlichen Begrüßung durch die Flure des Hauses. Während ich Ausschau nach unserem Zimmer halte und Barney an der kurzen Leine neben mir hertrottet, schiebt der Hundepapa den Gepäckwagen hinter uns her. Wir staunen über die beachtlichen Sammlungen des Gummibärchen-Vaters. Zahlreiche Kunstobjekte und Lichtinstallationen des italienischen Künstlers Toni Benetton zieren unseren Weg. Auch die Luftfahrt hat er gelebt und geliebt. Einige Zimmer und Gänge sind mit Sammlerstücken und Erinnerungen an seine aktive Zeit als Pilot bestückt. Wusstest du, dass er mit 90 immer noch Flugzeuge und Helikopter geflogen ist? Unsere Schritte hallen gedämpft durch den dicken Teppich im Afrika-Flur. Hier zeigt sich eine weitere Leidenschaft: Die Jagd. Mit offenem Mund gehe ich an den riesigen Vitrinen und Schaukästen mit täuschend echt präparierten Wildtieren entlang. Es gleicht einem Museum, zumal zahlreiche Tafeln mit Informationen zum Stehenbleiben animieren. Ein wenig gruselt es mich schon beim Anblick der vielen ausgehängten Schädel, Felle und sonstiger Gliedmaßen. Generell sehe ich die Tiere lieber im Ganzen anmutig rennend durch die Steppe, aber andererseits fasziniert es mich, mal so dicht dran zu sein.
Unser Zimmer erreichen wir nach einer weiteren Treppe. Ich blicke aufs Schild neben der Tür, auf den Zimmerschlüssel und dann wieder aufs Schild. Wir haben tatsächlich eine Suite bekommen. Mit Hund. Mit großem Hund. „Wir möchten, dass sich Gäste mit Hund wirklich herzlich willkommen fühlen und nicht nur geduldet sind“, hallen mir die Worte der Direktorin hinterher. In der Tat sind in unserer Suite für die kommenden drei Tage sowie in diversen anderen Zimmern Hunde erlaubt. Insgesamt kannst du im Hotel eins von 101 Zimmern und Suiten in verschiedenen Kategorien wählen. Das Einzelzimmer bekommst du ab 122 Euro pro Nacht und hast Frühstück, Mini-Bar, den Silencium-Spa-Bereich, WLAN und einen Parkplatz inklusive. Genau so individuell wie das gesamte Hotel sind auch die einzelnen Zimmer eingerichtet. Unsere Suite besticht mit modernen Möbeln aus hellem Holz und hat viele kleine afrikanische Deko-Elemente, die das Gesamtbild so charmant gestalten. Ankommen, einchecken, wohlfühlen. Barney hat eine Hundedecke, zwei Näpfe, einen großen Beutel mit Spielzeug und Hundekeksen sowie eine handgeschriebene personalisierte Karte vom Hotelhund Aura mit Pfotenabdruck bekommen. Für uns stehen eine Flasche Wein aus Trauben vom eigenen Weinberg und acht (!) Tüten Haribo in unterschiedlichen Sorten auf dem Tisch.
Kulinarische Genüsse
Drei Restaurants, zwei Bars und mehrere Innen- und Außenbereiche stehen dir zum Speisen zur Verfügung. Kulinarik und regionale Produkte sind ein wichtiges Thema im Jakobsberg. Unterhalb der Außenterrasse gibt es sogar einen kleinen Kräutergarten. Der jagdliche Aspekt ist auch hier wieder wunderbar integriert. Obwohl ich kein Wild esse und auch in diesem Fall die Tiere lieber glücklich im Wald sehe, steht in der gehobenen Gastronomie des Jakobsberg Nachhaltigkeit im Vordergrund. Die Gerichte sind frisch zubereitet und das Küchenteam versucht, so wenig Reste wie möglich zu produzieren. Das Wild stammt aus dem eigenen Jagdrevier und wird somit an Ort und Stelle zubereitet. Für Vegetarier und Veganer gibt es sehr gute Alternativen, wie beispielsweise einen Cashew-Bratling mit Mango-Pfeffer-Creme und gebratenem Gemüse. Das Restaurant „Waidblick“ kombiniert Saisonales und Regionales mit einer leicht internationalen Küche und besticht mit einem traumhaften Ausblick auf die Bopparder Rheinschleife. Auch das Restaurant „Der Jakob“ schafft diesen Spagat aus traditioneller Wild-Auslese und moderner Kochkunst.
Direkt am Golfplatz gelegen befindet sich das dritte Restaurant „Flight’s End„, welches ich besonders empfehlen kann. Durch die komplett gläsernen Wände fühlst du dich, als würdest du direkt in der Natur sitzen und kannst dies bei gutem Wetter auch auf der Terrasse. Du kannst entscheiden, ob du ein komplettes Menü haben oder nur einen Snack zu dir nehmen möchtest. Viele Golfer treffen sich abends auf ein Gläschen Wein oder Bier und lassen den Tag Revue passieren. Für Hunde ist die großzügige Terrasse ein Traum. Wir entscheiden uns für einen Tisch in der Nähe des Innenbereichs. Barney bekommt direkt einen Napf Wasser hingestellt und wir lassen uns einen wunderbar gekühlten Riesling aus hoteleigenem Anbau schmecken. Currywurst und Hähnchenfilet sind simpel, aber pfiffig verfeinert und auch hier frisch zubereitet. Nach einem warmen Schokoladenbrownie mit flüssiger Füllung und leckerem Apfelstrudel drehen wir zufrieden eine Abendrunde über den Golfplatz. Hunde sind an der Leine auf den Wegen erlaubt.
Im „Flight’s End“ Abendstimmung
Ein absolutes Highlight, welches ich dir unbedingt ans Herz legen möchte, ist der Jakobsberger Picknickkorb. Diesen kannst du dir als Alternative zum Abendessen zusammenstellen lassen und hast vier unterschiedliche Varianten zur Auswahl. Es reicht, wenn du zwei Stunden vorher an der Rezeption Bescheid gibst. Mit dem Körbchen bewaffnet, kannst du dir deinen eigenen Lieblingsplatz auf dem Hotelgelände suchen. Ich empfehle dir den hoteleigenen Grillplatz mit fantastischer Aussicht auf Boppard und den Rhein. Mit einem Glas kühlen Riesling kannst du dort stundenlang sitzen und den Abend genießen. Damit du den Bereich ungestört nutzen kannst, würde ich dir auch hier raten, kurz beim Hotel-Team Bescheid zu geben. Mit etwas Glück kannst du dich in der beginnenden Dunkelheit über Glühwürmchen freuen, Reh- und Rotwild bei der abendlichen Pirsch beobachten oder in den Genuss der Hirschbrunft kommen.
Was gibt es Schöneres, als nach einer erholsamen Nacht ein leckeres Frühstück zu genießen? „Ich habe hier viel besser geschlafen als zuhause“, schwärmt der Hundepapa. Unwillkürlich muss ich ihm recht geben und auch Barney hat sich kaum gerührt. Von unserer Suite aus sind wir direkt mitten im Grünen und können morgens direkt von der Terrasse aus zur kleinen Morgenrunde starten, während der Hundepapa derweil das Frühstück im Korb an der Zimmertür entgegennimmt. Du kannst dir auch für die erste (und wichtigste!) Mahlzeit des Tages einen Korb zusammenstellen lassen. Aus vier verschiedenen Frühstücken kannst du dir deinen Favoriten auswählen und den Wunsch bis 20 Uhr am Vorabend an der Rezeption einreichen. Das Zimmer-Frühstück lässt uns wunderbar entspannt in den Tag starten. Für Barney bedeutet dies ein Stück Normalität, ein Stück zuhause, denn auch hier fällt der letzte Bissen vom Brötchen für ihn ab. Nach dem Essen kannst du den Korb einfach vor oder im Zimmer stehenlassen. Aufgrund der Corona-Auflagen werden die Zimmer aktuell lediglich jeden zweiten Tag gereinigt. Wir haben uns bei drei Nächten grundsätzlich gegen eine Reinigung während unserer Anwesenheit entschieden, was zudem auch der Umwelt deutlich zugute kommt.
Beim Frühstück im Restaurant bekommst du aktuell die Verordnungen ebenfalls noch zu spüren. Mit Mundschutz setzt du dich an den Tisch und wartest darauf, bis jemand vom Hotel-Team mit einem Buffettwagen angefahren kommt und du dir deine Brötchen und dazugehörige Belage aussuchen kannst. Kaffee oder Tee und Rührei werden dir direkt aus der Küche zum Platz gebracht. Das Klostergut musste sich im Frühstücksbetrieb komplett umstrukturieren und vom verpackungslosen Buffett auf einzeln eingepackte Butter-, Marmeladen- und Frischkäsebecher gehen. Zudem kannst du dich für einen Käse-, einen Wurst- oder einen Fischteller entscheiden. Dieser wird dir in Frischhaltefolie eingepackt zum Tisch gebracht. Als ich nach dem Essen auf den Haufen Plastik gucke, wird mir schwer ums Herz. Ich kann gut nachvollziehen, wie hart es für das Hotel sein muss, in diese nicht mehr zeitgemäßen Strukturen zurückzukehren. Dennoch: Es muss derzeit so sein und alle Servicemitarbeiter halten sich vorbildlich an die Regelungen. Wir fühlen uns sicher und gut informiert, auch wenn wir lieber selber zum plastikfreien Buffett gehen würden.
Freizeiterlebnisse im Hotel
Das Klostergut ist definitv eins dieser Hotels, in das du eincheckst und es bis zur Abreise nicht mehr verlassen brauchst. Bei der Fülle an Aktivitäten auf dem riesigen Areal könnte leicht Freizeitstress entstehen. Zunächst bietet das Resort ambitionierten Golfern die idealen Bedingungen für den perfekten Abschlag. Der hauseigene 18-Loch-Meisterschafts-Golfplatz zählt zu einem der schönsten Golfplätze Deutschlands. Vom Plateau zwischen Wald und weiten Wiesenflächen hast du einen fantastischen Ausblick auf das Mittelrheintal bis hin zum Taunus, Hunsrück und Westerwald. Je nach Blickwinkel siehst du beim Putten sogar die imposante Marksburg 160 Meter oberhalb des Rheins. Wenn du Neuling bist, stehen dir im Klostergut erfahrene Golftrainer zur Verfügung, die dir zum korrekten Schwung verhelfen.
Der hohe Waldanteil in Rheinland-Pfalz zieht viel Wild mit sich. Am Jakobsberg wird daher – wie in anderen Teilen des Landes – der Bestand durch gezieltes Jagen eingegrenzt, um folgenschwere Waldschäden im Rahmen zu halten. Als Jäger/in kannst du im Klostergut bei der hoteleigenen Jagd mit dabei sein. Du wirst vom zuständigen Revierjäger eingewiesen und begleitet. Zum Angebot stehen die Rehwild- und Schwarzbockjagd sowie die Ansitzjagd auf Schwarzwild. Auch ohne Jagdschein kannst du im Klostergut in diesen Sport hineinschnuppern. Am Schießstand wird nach Voranmeldung Tontaubenschießen und das Zielen auf Zielscheiben angeboten. Als Hundebesitzer rate ich dir, deinen Hund auf dem Hotelgelände und im angrenzenden Wald nicht von der Leine zu lassen. Barney rennt bei Schüssen zwar immer direkt zu uns, aber Vorsicht ist hier definitiv besser als Nachsicht. „Erst vor zwei Tagen hat sich ein Hund hier erschrocken und ist abgehauen“, erzählt uns Direktorin Britta Krug. „Wir haben ihn nach ein paar Stunden Suchen wiedergefunden, aber das muss ja nicht erst soweit kommen.“ Wir stimmen ihr nickend zu. Beim Wandern ist Barney in den meisten Fällen immer mit Geschirr und Bauchgurt mit mir verbunden und direkt am und im Klostergut sollen Hunde sowieso an der Leine geführt werden.
Wer seine Auszeit lieber etwas entspannter angehen möchte, hat im 1000 Quadratmeter großen Wellnessbereich genügend Möglichkeiten, den Alltag zu vergessen. Auch wenn zurzeit die Saunen geschlossen haben, kannst du im Pool deine Bahnen ziehen oder eine Wellnesseinheit im Silencium Spa genießen. Deinen Bademantel kannst du an der Rezeption abholen und solltest in der aktuellen Situation direkt in Badebekleidung erscheinen. Auch im Spa stehen Spender zur Handdesinfektion zur Verfügung. Trotz Corona-Verordnung wirst du dich nach einer Massagebehandlung oder ausgiebigem Schwimmens im Pool wie ein neuer Mensch fühlen – auch wenn dein Hund während deiner Wohlfühlzeit im Zimmer bleiben muss. Für den Vierbeiner steht im Außenbereich vor den Suiten eine Hundebadewanne bereit.
Eine Mischung aus Relaxen und Aktivsein macht für mich den perfekten Urlaub aus. Das Klostergut bietet geführte Wanderungen direkt vom Hotel aus an. Wanderführer Michael Altmaier ist ein großer Hundefreund und kennt sich wie kein anderer in der Gegend des Oberen Mittelrheintals aus. Er konzipiert für jede Anforderung die geeignete Tour, sodass du dich unterwegs nur aufs Wandern und die wunderschönen Ausblicke über die Weinberge konzentrieren kannst. Wusstest du, dass sogar ein Jakobsweg das Klostergut kreuzt?
Wenn du lieber auf zwei Rädern unterwegs bist, kannst du dir an der Rezeption ein E-Bike mieten. Du hast die Wahl zwischen einem Mountainbike und einem Fatbike. Für Kinder hat das Klostergut auch entsprechende Räder im Angebot. Das Hochplateau des Jakobsbergs lädt zur gemütlichen Ausfahrt über blühende Wiesen ein. Von der Rezeption aus bist du auch schnell direkt in den Weinbergen und kannst entweder auf den Bewirtschaftungswegen radeln oder einen Abstecher ins Tal machen, wo der Rheinradweg immer am Wasser entlang führt.
Als Schlechtwetter-Alternative steht dir das Gym täglich zwischen 7 und 22 Uhr zur Verfügung. Aktuell dürfen allerdings nur zwei Personen gleichzeitig trainieren und müssen die benutzten Geräte nach dem Workout gründlich desinfizieren.
Ausflugstipps für die Region
Das Obere Mittelrheintal ist so vielfältig, dass ich dir nur einen Bruchteil aller Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten aufzeigen kann. Die Region eignet sich wunderbar für Aktiv- und Genussreisende, aber auch insbesondere für Hundebesitzer, weil die Vierbeiner fast überall Willkommen sind. Die Lage des Klosterguts Jakobsberg eignet sich perfekt für Wanderungen und ausgedehnte Spaziergänge in der Natur. Zahlreiche Wanderwege starten direkt vom Hotelparkplatz aus. So erreichst du in nur 200 Metern eine Infotafel über Hügelgräber in der Region. Beim Spaziergang durch den hoteleigenen Wald wirst du jedoch sehr genau hinschauen müssen, um eins der Gräber überhaupt entdecken zu können. Dafür findest du den ein oder anderen Geocache, den du dir virtuell mit nach Hause nehmen kannst. Nach etwa 2,5 Kilometern kommst du zum Aussichtspunkt „Vierseenblick„, der sich direkt oberhalb der Bopparder Rheinschleife befindet. Der Name rührt daher, weil du vom Fotospot vier Teilstücke des Rheins sehen kannst. Der Rest ist verdeckt vom Schiefergestein und dem Grün der Bäume. Du kannst den „Vierseenblick“, an dem sich auch das gleichnamige Restaurant befindet, auch bequem mit der Auto über eine schmale Zufahrtsstraße erreichen.
Boppard ist nicht nur Wein- sondern auch Kirschenregion. Lecker!
Am Parkplatz des Hotels befindest du dich bereits auf dem etwa 13 Kilometer langen Traumpfad „Rheingoldbogen“, den du alleine oder mit Wanderführer Michael bestreiten kannst. Der Rundweg verläuft mitten durch das Weinbaugebiet Bopparder Hamm, wo du im Herbst mit etwas Glück einen Winzer bei der Traubenlese triffst. Wusstest du, dass im Kampf gegen Blattläuse ganze Rosensträucher an den Hang gepflanzt werden? Als Indiz für einen Befall lassen die Rosen ihre Blätter hängen, sodass der Winzer dann noch etwa zwei Tage Zeit hat, um seinen Bestand zu retten. Die Steilhänge sind nicht das einzige Highlight auf dem Weg. Du kommst an alten, von Römern angelegten Wasserleitungen vorbei. Im Rahmen einer Sonderführung kannst du diese uralten Systeme sogar erkunden – natürlich mit Gummistiefeln und Helm. Michael erklärt uns, dass die Römer damals schon das Prinzip der Fußbodenheizung erkannt und genutzt haben. Der Wanderführer nimmt übrigens Pärchen und kleine Gruppen auf der Tour gerne mal zu sich nach Hause, um auf der überdachten Terrasse ein kaltes Bier oder einen leckeren Bopparder Wein auszuschenken. Alternativ hat er immer etwas Verpflegung im Rucksack. Pack‘ dir trotzdem genügend Wasser für dich und deinen Hund ein. Wenn es nicht bewölkt ist, knallt die Sonne mit voller Wucht auf die schattenfreien Weinhänge. So kann auch eine verhältnismäßig kurze Tour zur Tortur werden.
Vom Traumpfad aus bieten sich dir fantastische Ausblicke zur imposanten Marksburg aus dem 12. Jahrhundert. Sie ist die einzige Höhenburg am Mittelrhein, die nie zerstört wurde und gehört als Kulturdenkmal zum UNESCO-Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal. Im Rahmen einer Führung kannst du sie sogar mit angeleintem Hund besichtigen.
Einen Abstecher in die schöne Rheinstadt Boppard kannst du ebenfalls zu Fuß in etwa 45 bis 60 Minuten oder mit dem Auto in 15 Minuten unternehmen. Für einen Stadtbummel solltest du dir Zeit nehmen, damit dir die vielen kleinen Cafés und charmanten Lädchen nicht entgehen. Viel Kultur bietet Boppard auch: Neben dem städtischen Museum und den unterschiedlichen Gärten und Parks sollte ein Besuch des Römerkastells nicht fehlen. Die Anlage ist jederzeit frei zugänglich und gehört zu den am besten erhaltenen Festungsmauern in ganz Deutschland.
Rund 20 Minuten Autofahrt von Boppard entfernt, befindest du dich bereits mitten im Hunsrück. Vom Wanderparkplatz an der K 120 in Oppenhausen kannst du einen Abstecher zur Ehrbachklamm (ca. 3 Kilometer) machen oder gleich die Traumschleife Ehrbachklamm (rund 11 Kilometer) wandern. Ich empfehle dir unbedingt festes Schuhwerk, denn in der Klamm musst du rutschige Steine, seilversicherte Teilstücke und sogar Leitern überwinden. Aufgrund der aktuellen Situation darfst du die Klamm nur von einer Seite aus im Uhrzeigersinn durchwandern. Suche dir am besten einen Wochentag für die Tour aus oder starte ganz früh, denn am Wochenende kann es erschreckend voll werden. Die Rundtour ist wunderschön und beinhaltet einen tollen Mix aus Wasser, Waldwegen und weiten Ausblicken. Schwindelfrei solltest du schon sein, da einige Wege recht nah am Abgrund entlangführen. Hunde dürfen selbstverständlich mitkommen. Wir haben die Tour gemeinsam mit Martina und ihrem Rhodesian Ridgeback Raban von HundeReisenMehr gemacht. Barney und Raban sind die meiste Zeit ohne Leine gelaufen, weil sie so die kniffligen Passagen in der Klamm am besten meistern konnten. Leiterfest müssen die Hunde nicht sein, da immer ein kleiner Schleichweg außenrum führt. Für dich bleibt allerdings meist nur die Leiter als einzige Alternative.
Es wäre eine Schande, wenn man das Obere Mittelrheintal verlässt ohne einen Besuch beim Winzer inklusive einer Weinprobe. Das Weingut Matthias Müller in Spay ist ein echtes Familienunternehmen und bewirtschaftet insgesamt 12 Hektar im Bopparder Hamm. Die Leidenschaft für Wein spüren wir schon beim Betreten des modernen Weinguts. Barney darf dabei sein und liegt während der Weinprobe entspannt auf dem dunklen Fliesenboden. Inhaberin Marianne Müller erklärt uns alles Wissenswerte über den perfekten Riesling und schult unsere Geruchs- und Geschmacksnerven. Auch wenn der Hundepapa eindeutig begabter beim Schmecken ist, bin auch ich erstaunt, wie viele unterschiedliche Variationen es beim Riesling gibt. Die Schiefersteillagen im Bopparder Hamm mit Hangneigung zwischen 30 und 70 Prozent machen die Traubenlese zur kleinen Herausforderung. Die sonnige Südlage schmeckt man. Wir verlassen Spay nicht ohne einen Karton Riesling und sind uns sicher, dass wir wiederkommen.
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Hinweis: Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit dem Klostergut Jakobsberg. Meine Begeisterung ist zu 100% ehrlich.
Super Bericht – das macht echt Lust dahin zu fahren !!!
Vielen lieben Dank Thorsten, das freut mich riesig!
Herzliche Grüße,
Maddie
Liebe Maddie,
ich habe mich sehr gefreut, dass wir uns endlich einmal persönlich kennengelernt. Der Tag mit Dir, Frank und Barney in der Ehrbachklamm war toll. Ich fand es wirklich schön, wie Raban sich an Barney orientiert hat, denn eigentlich probiert er von sich aus nicht so gerne neue Dinge aus. Das hat ihn doch ein ganzes Stück weitergebracht.
Viele Grüße auch von Raban
Martina
Hallo liebe Martina,
vielen Dank für deine lieben Worte. Wir haben es auch richtig genossen und es war echt schön, euch kennenzulernen – hoffentlich bis bald mal wieder zur nächsten Tour! 🙂
Frank und Barney lassen auch herzlich grüßen!
Viele liebe Grüße,
Maddie