Wie ich am 1. Januar 2017 zur beklopptesten Idee des Jahres kam…
Ich muss verrückt sein. Nein, vollkommen durchgeknallt! Ich weiß nicht mehr, was mich am viel zu jungen Neujahrstag um 1.30 Uhr dazu gebracht hat, auf diesen verflixten Anmelde-Button zu klicken. Mit nur einem Glas Sekt war ich bis dahin wirklich schon wieder so gut wie nüchtern! Ändern werde ich es wohl nicht mehr können, wollen aber auch nicht: Ich werde Ende Juni meinen allerersten Wandermarathon bestreiten. 42,2 Kilometer, 930 Höhenmeter Aufstieg und 857 Höhenmeter Abstieg. Ich muss wirklich verrückt sein! Der Tag meiner absoluten körperlichen und mentalen Herausforderung ist am Sonntag, 25. Juni 2017. Ich habe mich für den Harzblick-Wandermarathon des evangelischen Kirchenkreises Südharz entschieden. Ich werde von Großwechsungen nach Neustadt am Harz wandern. Mitten im Lutherjahr. Als Katholikin. Als Gelegenheits- und Wohlfühlwanderin. ICH MUSS WIRKLICH VERRÜCKT SEIN!!!
Einerseits zweifele ich ein wenig an meiner geistigen Zurechnungsfähigkeit, andererseits freue ich mich auf diese Challenge. Ein großes sportliches Ziel zu haben ist nie verkehrt. Noch habe ich genügend Zeit zur Vorbereitung. Ich würde mich selber als mittelfit einstufen – so “Standard halt”. Ab Kilometer 30 fängt der Schmerz an, meine persönliche Bestzeit liegt bei 35,2 Kilometern in einer Zeit von 7 Stunden und 23 Minuten, also einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 4,8 km/h im Oktober 2015 bei Wind, Schneeregen und eisiger Kälte. Der Kirchenkreis Südharz schreibt auf seiner Seite: “Der Marathon ist geeignet für alle geübten Wanderfreunde, die ein Durchschnittstempo von 6 km/h über mehrere Stunden problemlos gehen können.” Öhm, klar… Kann ich!?!?! Nun ja, ein bisschen Thrill und Grenzen austesten muss auch mal sein. Es geht ja um nichts, sondern nur um das Erlebnis an sich. Versuch macht klug! Ich kann mir vorstellen, dass ich mich so fühlen werde wie Daniela, die Wanderreporterin. In einem Blogeintrag beschreibt sie ziemlich treffend ihre Eindrücke vom Wandermarathon, die sicher auch auf mich zutreffen werden. Ich bin gespannt und freue mich drauf. Ein Wandermarathon steht schon länger auf meiner imaginären Bucket List. Endlich packe ich’s an.
Die Vorbereitung
Zugegeben: Ich habe heute – zwei Tage nach der Anmeldung – damit angefangen zu recherchieren, was da so auf mich zukommen wird. Sitzend am Schreibtisch und Schokolade futternd habe ich also Tante Google befragt und die Suchbegriffe “Wandermarathon” und “Vorbereitung” eingegeben. Ich bin auf viele interessante Interviews gestoßen, eigene Erfahrungsberichte und Tipps von Mentalcoaches. Ich bin mir nicht sicher, ob ich dadurch bestärkt oder noch mehr verunsichert bin. Auf jeden Fall werde ich mir keinen Stress machen. Wenn ich die Distanz nicht packe, breche ich halt vorher ab. Was solls? Ich weiß auch nicht, ob ein strikter Trainingsplan Sinn macht. Ich lasse es ganz locker angehen. Für meine 35-Kilometer-Erfahrung hatte ich auch kein Training. Gut, mir taten echt die Füße weh… Aber ich war das ja auch nicht gewohnt. Neben den täglichen und immer größer werdenden Gassi-Runden mit Barney (momentan etwa 2-5 km), werde ich mich Stück-für-Stück an längere Distanzen heranwagen, sodass ich zumindest alle zwei Wochen mal eine 20 km-Tour und wöchentlich vielleicht so etwa 10 km zurücklege. Meine Wanderbegleitung auf der 35 km-Tour hat mal zu mir gesagt: “Du trainierst eh nie die ganze Strecke des Marathons. Du läufst maximal die Hälfte, der Rest ist Kopfsache.” Das entspannt mich. Am mentalen Training lässt sich auch ganz gemütlich auf dem Sofa trainieren. Das kriege ich hin! Durch mein Pferd bin ich sowieso oft draußen, hole Wasser, schleppe Heuballen, schiebe schwere Schubkarren mit Pferdeäpfeln (du glaubst gar nicht, wie schwer die sein können!) und lege Strecken zurück, von denen manche Sportler nur träumen. Alles halt so nebenbei und unbewusst, weshalb ich meine körperliche Fitness wahrscheinlich auch total unters Licht stelle. Aber wir werden sehen… Da mir die Wartezeit bis Ende Juni viiieeel zu lang war, habe ich mich zusätzlich für einen Halbmarathon (26 km) Anfang Mai angemeldet. Die “7-Seen-Wanderung” in und um Leipzig hat mich gleich angeprochen. Die Stimmen vom Event 2016 waren durchweg positiv, die Organisation schien echt super zu sein und die Ecke ums südliche Leipzig kannte ich noch nicht. Und vielleicht finde ich ja noch eine gemütliche 15 km-Wanderung als Übung für den Halbmarathon, der wiederum Übung für den richtigen Marathon ist… Oder so ähnlich zumindest. Eines weiß ich schon: Das Jahr 2017 wird wandertechnisch sehr spannend!
P.S. Wenn du regelmäßig auf dem Laufenden gehalten werden möchtest und (fast) tägliche Einblicke in mein noch nicht vorhandenes Trainingsprogramm haben magst, folge mir sehr gerne auf Facebook, Twitter oder Instagram. Darüber würde ich mich riesig freuen!
Hier ein Trainingsplan, um 4*50 km zu überstehen:
https://www.4daagse.nl/images/stories/files/overig/Trainingsschema.pdf
Toi, toi, toi!
Ach wie cool, danke Jürgen! 😀
Muss ich mir mal Zeit für nehmen… Ich gebe mein Bestes! 😉
Das mit dem Wandermaraton klingt spannend. Ich habe mal beim Karwendelmarsch mitgemacht, 52km und über 2000 Höhenmeter. Allerdings habe ich mir vorher keine Gedanken über ein Training gemacht und war (glaube ich) nicht in meiner besten Form. Unterwegs wurde die Zeit knapp und da ich mich ziemlich abgehetzt habe war ich auch ziemlich fertig, aber ich habe das Ziel erreicht. War eine interesannte Erfahrung.
Hallo Markus,
ach du meine Güte – das ist krass! Ich ziehe meinen Hut vor dir! Respekt! Das ist schon eine Leistung und darauf kannst du zu recht stolz sein. Ich bin schon wahnsinnig gespannt auf den “Tag der Tage”, hihi! Werde fleißig hier berichten – auch was die Vorbereitung angeht.
Viel Spaß beim Wandern weiterhin und liebe Grüße aus dem Harz,
Maddie
Ich denke wenn Du mit anderen wanderst, motiviert das zusätzlich. Als kleine Anregung, es gibt längere Wanderung, aber auch da gilt, der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt. https://youtu.be/lzEI6QK2OBk
Vielen Dank! 🙂
Ich glaube auch, dass mich das motivieren und mitziehen wird. Durch das wahnsinnige Feedback habe ich wohl noch einige motiviert, die mich vielleicht begleiten werden. Ich bin echt gespannt.
Liebe Grüße aus dem Harz,
Maddie
Hallo Maddie,
habe letztes Jahr beim Bloggerwandermarathon mitgemacht und es war klasse. OK, es hätte den ganzen Tag besser die Sonne geschienen, aber die mehr als 42 Kilometer im Regen zu laufen war auch klasse und eine ganz besondere Erfahrung.
Ich wünsche dir dabei viel Spaß 🙂
Viele Grüße und einen tollen Start ins neue Jahr
Jens
Hallo Jens,
vielen Dank!!! 🙂 Ich bin sehr gespannt und werde fleißig berichten.
Dir auch einen ganz tollen Start ins neue Jahr und keep on hiking! 🙂
Liebe Grüße aus Goslar,
Maddie
Ich liebe bekloppte Ideen und habe gerade kurz für mich durchgerechnet. 6 km in der Stunde – puh, da gehöre ich nicht zu den “geübten Wanderfreunden” 😉 Aber super spannend. Willst du mit Barney Laufen?
Alles Gute für dasTraining und liebe Grüße von Andrea
Hallo Andrea,
vielen herzlichen Dank! 🙂
Hihi, sehr gut! Jaaa, absolut – das ist schon eine Wahnsinns-Herausforderung. Allerdings werde ich mir keinen Stress machen. Es soll trotz allem Spaß machen und ich will da nicht unnötig “durchhetzen”… Wahrscheinlich werd ich es wie beim Dogtrekking handhaben: Bergauf gehen, bergab laufen. Barney bleibt allerdings beim Herrchen. Der ist dafür noch viiieeel zu klein und da ist auch zuviel los. Das wär nichts für ihn.
Viele Grüße aus Goslar,
Maddie
Hallo Maddie, schön das du dieses Jahr bei der 7-Seen-Wanderung dabei bist. Du kannst Dir sicher sein, dass wird ein schönes Erlebnis und wir geben uns alle Mühe das Du Dich wohl fühlst. Bis dahin viel Spass im Schnee – Susann von der 7-Seen-Wanderung. 🙂
Hallo Susann,
oh wie lieb!!! Vielen Dank! Ich bin schon seeehr gespannt – es wird ganz sicher ein klasse Erlebnis. Die Touren sehen auf jeden Fall alle ganz vielversprechend aus. Schade, dass man nicht überall mitlaufen kann.
Herzliche Grüße,
Maddie
SIeben Seen tour in Leipzig, das schau ich mir auch mal an.
VIel Erfolg bei deinen Vorbereitungen!
LG
Jakob
Hallo, bin über facebook gerade auf deiner Seite gelandet. Ja super die Idee mit dem Wandermarathon. Ich habe im letzten September am Edersee-Marathon teilgenommen. 44 km am Stück, irgendwie gingen die aber recht locker in 11 Stunden und etwas über die Bühne. Gut, ich wandere viel. Im letzten Jahr waren es 1160 km, aber so viele Kilometer am Stück bin ich zuvor nie unterwegs gewesen. Es wird ein schönes Erlebnis für Dich werden, da bin ich mir ganz sicher und du bist hinterher gut stolz auf Dich ! Mich locken dieses Jahr am Edersee die 80 km und habe mich dafür auch schon angemeldet. Lass es Dir gut gehen und genieße viele schöne Wanderungen in diesem Jahr.
Heike
Hallo Heike,
vielen lieben Dank!!!
Oh wow, klasse – gleich 80km? Wahnsinn, dafür hast du meinen absoluten Respekt. Auf dein Wanderpensum kannst du richtig stolz sein – echt klasse, was du leistest!
Der Edersee lockt mich auch. Wir waren letztes Jahr im Oktober vor Ort und fanden die Region traumhaft schön. Vielleicht passt es zeitlich ja doch noch. Zumindest werde ich erstmal die 7-Seen-Wanderung (26 km) und danach den richtigen Wandermarahton in Angriff nehmen.
Herzliche Grüße und dir ein wunderbares erfolgreiches Wanderjahr und alles Gute,
Maddie
Hallo Maddie,
könntest du auf der Basis deiner Erfahrungen zum Wandern mit Hund mal eine Packliste erstellen?
Bist du mittlerweile schon auf leichtere Gepäckstücke umgestiegen?
Liebe Grüße und danke für deine tollen Beiträge
Liebe Alina,
vielen Dank für deine lieben Worte!
So ein Beitrag ist auf jeden Fall in Arbeit. Das werde ich in Angriff nehmen. Vielen Dank, dass du mich nochmal drauf gestoßen hast!
Wir sind inzwischen auf jeden Fall auf leichtere Ausrüstungsgegenstände umgestiegen.
Herzliche Grüße,
Maddie
Hallo Maddie,
vielen Dank für diesen ausführlichen Erfahrungsbericht! Wir organisieren als gemeinnütziger Verein in Nordbayern jährlich einen “50 km in 12 Stunden” und “100 km in 24 Stunden, alleine oder in der Staffel” Marsch (“Schlackenmarsch”) und bin daher auf der Suche nach Inspirationen für neue Ideen und Verbesserungen auch auf deine Seite gestoßen. Bislang hatten wir auch nie Probleme mit Teilnehmern die ihre Hunde dabei hatten, die Frage war immer wer hält länger durch.
Nach meinem ersten 50 km Marsch war für mich der Gedanke absolut abstrus, nochmals 50 km ran zu hängen. Dennoch habe ich im gleichen Jahr die 100 km gefinisht. Ich habe den Weg von 0 … 50 km … 100 km in diesem Erfahrungsbericht “verarbeitet”:
https://www.schlacken.com/100-km-in-24-stunden-ein-erfahrungsbericht/
Vielleicht motiviert der den/die eine(n) oder andere(n), oder schafft den nötigen Respekt vor diesen Distanzen …
Mit sportlichen Grüßen!
Hallo Christian,
ach wie schön – den Schlackenmarsch müsste ich mir eigentlich mal auf die Liste setzen! 🙂
Erfahrungsgemäß sind die Hunde immer fitter als man selber. Das ist oft die traurige Wahrheit! 😉
Viel Erfolg weiterhin und liebe Grüße,
Maddie